Begeben Sie sich auf eine historische Entdeckungsreise in die geschichtsträchtigen Gemäuern der Wasserburg. Hier erhalten Sie einen spannenden Kurzeinblick in die bewegte Geschichte der Burg.
900 | Wasserburg, Wallburg, Nierderungsburg
Die erste Burgfeste wurde um 900 von ihren sächsischen Herren als Schutz gegen die Slawen und andere mögliche Eindringlinge errichtet. Sie ist der letzte, weitgehend erhalten gebliebene Baukomplex des deutschen Ritterordens in Thüringen.
956 | Stiftsgut Ordensburg
Eine urkundliche Erwähnung bezeugt, dass König Otto I. sein Königsgut in Liebstedt und Oßmannstedt dem Kloster Quedlinburg schenkt. Inbegriffen ist die gesamte Einwohnerschaft in beiden Dörfern.
1331 | Eigentum des deutschen Ordens
Der Deutsche Orden tauscht mit dem Markgrafen Friedrich von Meißen seine Feste in Wallhausen gegen das Dorf und die „Feste Liebstedt“.
Der Deutsche Orden entstand im letzten der drei großen Kreuzzüge als „Orden der Ritter des Hospitales St. Marien“. Die erste Aufgabe war die Pflege kranker Landsleute in Jerusalem. Kennzeichen war ein weißer Mantel mit einem schwarzen Kreuz.
Durch Schenkungen von Mächtigen gewann der Orden in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland Besitz. 1198 wird der Orden zu einem geistlichen Ritterorden erklärt. Landesherren und der Papst gaben dieser neuen Rolle ihren Segen.
1815 | Staatsgut des Großherzogs von Sachsen
Die Burg wird ein „Großherzogliches Kammergut“ des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Durch Verpachtungen wird es bewirtschaftet. 1820 wird das bisherige „Kammergut“ in ein „Staatsgut“ umgewandelt.
1946 | Stiftsgut der Universität Leipzig
Am 21. März 1946 erhält das Gut den Status eines „Stiftsgutes der Universität Leipzig”. Während dieser Zeit wird das gesamte Inventar, das Schriftgut und die historischen Möbel der Bibliothek nach Leipzig gebracht.
Ab 1952 | Volkseigenes Gut
Das Gut wird in die „Rechtsträgerschaft des volkseigenen Gutes VEG Rohrbach” überführt und somit zum Volkseigentum. Seit 1977 steht die Burg unter Denkmalschutz.
Ab 1991 | Verwaltung durch die LEG Thüringen
Die Landesentwicklungsgesellschaft verwaltet das Gut. Die Trennung von Land und Gut verfestigt sich. Das „Lehr-Prüf- und Versuchsgut Buttelstedt“ übernimmt das Land im Rahmen eines Pachtvertrages mit der LEG.
Aus der „Interessengemeinschaft Wasserburg Liebstedt“ wird der eingetragene „Förderverein Ordenskomturei Liebstedt“. Vorsitzender wird der Musiklehrer Georg Franke. Er ist außerdem Gründer der „Lindernberger Blasmusik“. Die Bläsergruppe führt Personen aller Altersklassen an die Instrumente heran und erfreut noch heute die Menschen mit Auftritten.
Seit 2020 | Teil der Toskanaworld AG
Ein „Ort des Friedens und des Dialogs mitten in Deutschland“ soll die Ordensburg in Liebstedt zukünftig sein und damit ganz im Gegensatz zu ihrer ursprünglichen Nutzung zum Schutz vor Feinden stehen. Das ist die in die Zukunft gerichtete Idee von Toskanaworld-Vorstandsvorsitzendem & Burginhaber Klaus Dieter Böhm für den letzten, weitgehend erhalten gebliebenen Baukomplex des deutschen Ritterordens in Thüringen.